Was versteht man unter “Körper entwässern?”
Beim Entwässern des Körpers geht es, entgegen dem Wortlaut, nicht darum seinen Körper auszutrocknen oder ihm Wasser zu entziehen. Eher ist das genaue Gegenteil gemeint. Mit der Regulierung des Wasserhaushaltes kann überschüssig eingelagertes Wasser aus den Muskeln und der Haut geschwemmt werden.
Dieser Prozess kann nur durch ausreichende Wasserzufuhr erreicht werden. Ziel ist es dabei, unnötiges Gewicht zu verlieren und den Körper straffer und gesünder aussehen zu lassen.
Wann macht eine Körperentwässerung Sinn?
Obwohl die Motivation hinter dem Körper entwässern meist oberflächlicher Natur ist, können Wassereinlagerungen in den Muskeln und unter der Haut durchaus auch ungesund sein. Meist sind sie Anzeichen für unzureichende Bewegung oder einen unnatürlichen Hormonhaushalt.
Oftmals leiden Frauen während ihres Zyklus unter Wassereinlagerungen in Bauch, Beinen oder Armen. Auch alte Menschen oder Schwangere weisen diese Symptome oftmals auf.
Zwar ist die Entwässerung auf jeden Fall sinnvoll, ein Warnzeichen stellen Wassereinlagerungen aber erst dar, wenn sie durch Krankheiten, wie Herz- oder Nierenschwäche auftreten. In diesen Fällen sollte neben dem Entwässern dringend auch ein Arzt aufgesucht werden.
Was geschieht beim Entwässern mit dem Körper?
Beim Entwässern werden Wassereinlagerungen und Gewebeflüssigkeiten (Lymphe) durch eine erhöhte Flüssigkeitszufuhr aus dem Körper geschwemmt. Dabei wird nicht nur das unnötige Wasser, sondern mit ihm auch Bakterien und Viren aus dem Körper befördert.
Ein gesundes Lymphsystem hilft dabei, diese Krankheitsauslöser durch den Körper zu leiten, bis sie letztendlich ausgeschieden werden. Ist das Lymphsystem allerdings nicht intakt, kommt es zu Wassereinlagerungen, die den Körper an gewissen Stellen aufquellen und ihn optisch verformen.
Ziel des Entwässerns ist es also nicht nur, die Flüssigkeitszufuhr zu erhöhen, sondern auch das Lymphsystem gesund und aktiv zu halten. Das Entwässern ist bei einer natürlichen Durchführung gut für den Körper. Daher sollten die folgenden Tipps nicht nur von Bodybuildern vor Wettkämpfen und Auftritten verfolgt werden.
Methoden, um den Körper auf natürlichem Wege zu entwässern
Den Körper durch natürliche Methoden zu entwässern ist meist risikofrei und auch mit Hausmitteln leicht durchzuführen. Dabei muss man keine Präparate kaufen, was das natürliche Entwässern auch für den Geldbeutel erträglicher macht.
Die richtige Ernährung
Um den Körper zu entwässern, benötigt es besonders viel Flüssigkeit. Auch die Aufnahme von Lebensmitteln mit einem besonders hohen Wasseranteil kann dabei helfen. Schon in wenigen Tagen kann der Körper durch bestimmte Lebensmittel entwässert werden.
Obstsorten, wie Erdbeeren, Ananas und Melone sind besonders geeignet. Nicht nur haben sie einen hohen Anteil an Wasser – auch wirkt das enthaltene Kalium harnfördernd, was dem Körper hilft, giftige Stoffe auszuschwemmen. Auch Nüsse und Trockenobst sind reich an Kalium und somit sehr gut für das Entwässern geeignet.
Gemüse sollte man in den Tagen des Entwässerns vor allem in Form von Spargel, Gurken, Artischocken, Avocado und Möhren zu sich nehmen. Um genügend Kohlenhydrate aufzunehmen, eignen sich Kartoffeln und Reis am besten. Ansonsten sollte man die Kohlenhydrate in den Tagen eher herunterschrauben, da enthaltenes Glykogen besonders viel Wasser im Körper speichert.
Getränke: Entwässerungsplan
Die hohe Flüssigkeitszufuhr ist beim Entwässern der entscheidende Punkt. Solange man auf zuckerhaltige Getränke verzichtet, ist es fast egal welche Flüssigkeit man zu sich nimmt.
Wer schnell entwässern möchte, sollte Wasser oder grüne Tees, bspw. mit Brennnessel, trinken und einem bestimmten Plan folgen. Dieser startet mit einem salzarmen Tag, an dem man besonders auf Fertiggerichte, Saucen und andere stark salzhaltige Mahlzeiten verzichten sollte.
Darauf folgen zwei Tage, an denen man etwa doppelt so viel Flüssigkeit zu sich nimmt, wie empfohlen. Am darauffolgenden Tag sollte man normal, und am letzten Tag möglichst wenig trinken. Während diesen Tagen sollte man außerdem weiterhin möglichst salzarm essen.
Tag 1 | Tag 2 + 3 | Tag 4 | Tag 5 | |
40-70 kg | salzarm | 5,5 Liter | 2,75 Liter | 200 ml |
70-90 kg | essen | 7,5 Liter | 3,75 Liter | 300 ml |
90-115 kg | 9,5 Liter | 4,75 Liter | 400 ml |
Info: Vor Anwendung sollte unbedingt mit einem Arzt Rücksprache gehalten werden.
Ausreichend Bewegung
Bewegung ist wichtig, um den Körper in Schwung zu bringen, den Stoffwechsel und die Aktivität des Lymphsystems anzuregen. Besonders gut eignen sich dabei schweißtreibende Sportarten, wie HIIT oder ausgiebige Cardioeinheiten.
Der Schweiß transportiert Salze und Flüssigkeit aus dem Körper. Vor allem das unter der Haut eingelagerte Wasser wird ausgeschwemmt, was zu einem weniger aufgeblähten Aussehen führen kann.
Entspannung und Schlaf
Um Wassereinlagerungen erfolgreich zu bekämpfen, sollte Stress möglichst vermieden werden. Dieser schüttet das Hormon Cortisol aus, was maßgeblich für die Regulierung des Wasserhaushaltes verantwortlich ist und verhindert, dass man viel Wasser verliert.
Durch bestimmte Massagetechniken kann dein Körper entspannen. Nebenbei wird das Lymphsystem angeregt. Lymphdrainagen, Fußreflexzonenmassagen und Faszienrollen sind die bekanntesten Methoden, um die Lymphbahnen zu stimulieren und die Muskulatur anzuregen.
Unnatürliche Möglichkeiten den Körper zu entwässern
Um den Körper zu entwässern, gibt es einige natürliche und wirksame Methoden, welche man stets als erstes testen sollte. Wer dabei keine Erfolge erzielt, kann nach Absprache mit einem Arzt auch zu Medikamenten und Tabletten greifen.
Info: Auf Alkohol sollte man während des Entwässerns komplett verzichten. Dieser wirkt nicht nur dehydrierend, sondern ist auch schädlich für die Entgiftungsorgane Leber & Niere.
Tabletten (Diuretika)
Entwässerungstabletten, sog. Diuretika, können durch ihre harntreibende Wirkung bei der Entwässerung helfen. Sie schwemmen aktiv Wasser aus dem Körper und sorgen somit auch für einen kleineren Blutdruck und ein deutlich geringeres Körpergewicht.
Bei Missbrauch der Tabletten können gefährliche Nebenwirkungen auftreten. Mangelerscheinungen durch ausgeschwemmte Mineralien, ein zu niedriger Blutdruck und die körperliche Abhängigkeit nach einem kleineren Körpergewicht können die Folge sein. Daher sollte die Einnahme von Diuretika stets gut überlegt und von einem Arzt begleitet werden.
Vitaminpräparate
Magnesium und Vitamin B6 können nachweislich Wassereinlagerungen vermindern. Außerdem ist es eine gute Idee Mineralien zu supplementieren, da der Körper diese während des Entwässerns zwangsläufig verliert.
Wer die Mineralstoffe nicht durch die Ernährung, bspw. durch Haferflocken und Hülsenfrüchte, aufnehmen möchte, kann zu Präparaten greifen. Diese gibt es frei zu erwerben.
Neben minderwertigen Produkten sollte eine Überdosierung der Präparate dringend vermieden werden. Bei einer Vitamin B6-Überdosierung können Nervenschäden, wie Taubheit oder Lähmungserscheinungen auftreten. Auch Entzündungen sind nicht selten.
Gesundheitliche Risiken durch die Entwässerung
Die natürlichen Methoden, um den Körper zu entwässern haben in den meisten Fällen keine gefährlichen Auswirkungen auf die Gesundheit. Wichtig ist dabei, die Wasseraufnahme langfristig nicht zu hoch zu halten.
Ein bis zwei Tage sehr viel Wasser zu trinken ist nicht schädlich. Auf Dauer kann die hohe Flüssigkeitszufuhr allerdings zu einer Wasservergiftung führen, da Salze und Mineralien im Blut nicht hoch genug konzentriert sind.
Die Entwässerung mit Tabletten sollte man immer mit einem Arzt abklären. Da die Tabletten dem Körper sehr viel Wasser entziehen, können sie dehydrieren und Mangelerscheinungen auslösen. Bulimie-Erkrankte, sowie Bodybuilder missbrauchen die Tabletten oftmals auf ungesunde Weise.