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Wichtige Hormone für den Muskelaufbau

Patrick Straub
Aktualisiert am 30.10.25

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Die Hormone haben zahlreiche unterschiedliche Funktionen im Körper – einige von ihnen unterstützen den Muskelaufbau.

  • Man spricht in diesem Zusammenhang von den anabolen Hormonen.

  • Die sogenannten katabolen Hormone hingegen haben eine dekonstruierende Wirkung – sie können den Muskelabbau begünstigen.

  • Du kannst die Hormone durch die geeignete Ernährung, Training und Erholung in einem gesunden Gleichgewicht halten.

  • Medikamente mit Hormonen solltest du wegen der schweren Nebenwirkungen nicht einnehmen.

Geht es beim Muskelaufbau plötzlich trotz des Trainings nicht mehr voran, kann es sein, dass die dafür wichtigen Hormone nicht in geeigneter Menge vorliegen. Da der Körper sie selbst bildet, kannst du die passenden Voraussetzungen für ihre Ausschüttung schaffen. Das gelingt über einen maßvollen, gesunden Lebensstil und sportliche Betätigung – nicht über Medikamente. Die bekommst du nur verschrieben, wenn eine entsprechende Erkrankung vorliegt.

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Was genau sind Hormone?

Bei Hormonen handelt es sich um biochemische Botenstoffe, die der Körper selbst herstellt, etwa in:

  • der Hypophyse und der Zirbeldrüse im Gehirn
  • der Schilddrüse
  • der Bauchspeicheldrüse
  • den Nebennieren
  • den Hoden und den Eierstöcken

Sie greifen in viele verschiedene Stoffwechsel und Abläufe im Körper ein. Unter anderem haben sie einen Einfluss auf unser Gewicht, unsere Laune, unseren Schlaf, unser Wachstum, unsere Fortpflanzung und unsere Leistungsfähigkeit. Außerdem beeinflussen einige von ihnen unseren Muskelaufbau.

Diese Hormone beeinflussen den Muskelaufbau

Es gibt eine ganze Reihe von Hormonen, die einen Einfluss auf den Muskelaufbau haben – sei es positiv oder negativ. Wir geben dir einen Überblick.

Testosteron

Testosteron wird zwar als männliches Sexualhormon bezeichnet, doch auch Frauen bilden es, wenngleich in geringerem Maße. Das Hormon wirkt anabol, unterstützt also den Aufbau der Muskeln. Mehr über seine Wirkungsweise liest du in unserem Beitrag Testosteron. Wie du deinen Testosteronspiegel auf natürliche Weise anheben kannst, haben wir im Beitrag Testosteron steigern beschrieben. Regelmäßiges Training, eine ausgewogene Ernährung mit nur wenig Zucker und ausreichend Schlaf und Erholung spielen wichtige Rollen.

Wachstumshormon HGH/STH

HGH bzw. STH sind Wachstumshormone, die einen Einfluss auf die Muskelkraft und den Muskelaufbau haben. Sie werden im Gehirn produziert – vor allem nachts. Schläfst du schlecht, etwa wegen Stress oder weil du nicht abschalten kannst, ist die Bildung der Wachstumshormone gestört. Sie stehen dann für den Muskelaufbau und für die Proteinbiosynthese nicht in ausreichendem Maße zur Verfügung. Deshalb kommst du unausgeschlafen und erschöpft nicht mit dem Muskelaufbau voran. Auch hier gilt: Regelmäßiges Training, Schlaf und ausgewogene Ernährung helfen dir, den HGH-Spiegel ausgewogen zu halten.

Insulin

Insulin hat die Aufgabe, den Blutzuckerspiegel im Gleichgewicht zu halten. Es befördert Zucker aus der Blutbahn in die Zellen, wo er als Energiequelle genutzt wird. Zudem bringt es Nährstoffe rasch zu den Muskelzellen und treibt die Proteinbiosynthese voran. Es ist also ein anaboles Hormon. Allerdings hemmt es vorübergehend auch die Fettverbrennung und sorgt dafür, dass mehr Fett eingelagert wird.

Möchtest du abnehmen, ist es wichtig, dass dein Insulinspiegel nur langsam ansteigt und ebenso allmählich wieder abgebaut wird: Eine hohe Ausschüttung sorgt für einen ebenso schnellen Abfall und damit für Heißhunger. Du solltest dich ausgewogen ernähren und nicht zu viel Zucker zu dir nehmen, um Spitzen bei der Insulinausschüttung zu vermeiden.

Tipp: Mehr zu den Aufgaben des Bauchspeicheldrüsenhormons und wie du Einfluss auf die Ausschüttung nehmen kannst, erfährst du im Beitrag Insulin.

Adrenalin

Adrenalin ist ein kataboles Hormon. Es baut allerdings die Fettreserven ab und nicht das Eiweiß aus den Muskeln, sodass du keinen Muskelabbau befürchten musst. Gegenteilig kann Adrenalin den Muskelaufbau unterstützen, indem es den Blutdruck und den Blutzuckerspiegel vorübergehend hochtreibt und dem Körper so schnelle Energie zur Verfügung stellt. Die Ausschüttung wird allerdings nur durch Gefahrensituationen veranlasst. Welche Funktionen das Stresshormon hat und wie du seine Ausschüttung verstärken kannst, erfährst du im Beitrag Adrenalin.

Glukagon

Braucht der Körper Energie, obwohl gerade keine Nahrung zugeführt wird, ist Glukagon zur Stelle: Das katabole Hormon steigert den Blutzuckerspiegel und stellt dem Körper Kraftstoff für seine Aufgaben zur Verfügung. Dabei bedient es sich an den Reserven der Leber, am Fettgewebe, aber auch am Protein der Muskeln. Genaueres zu diesem Pankreashormon erfährst du in unserem Beitrag Glukagon.

Du kannst deinen Glukagonspiegel über deine Ernährung beeinflussen: Möchtest du ihn niedrig halten, weil du gerade Muskelaufbau anstrebst, solltest du dich ausgewogen, aber mit vielen komplexen Kohlenhydraten ernähren. Diese werden nur sehr langsam im Körper aufgespalten. Dadurch stellen sie ihm über einen längeren Zeitraum hinweg Energie zur Verfügung. So wird keine Ausschüttung von Glukagon veranlasst.

Cortisol

Cortisol wird ausgeschüttet, wenn du Stress hast: Dein Körper bereitet sich darauf vor, dass du fliehen oder kämpfen musst. Dafür stellt es dem Körper rasch Energie zur Verfügung, die es aus verschiedenen Quellen nimmt – unter anderem auch den Muskeln. Daher ist es hilfreich, während des Muskelaufbaus dein Cortisol zu senken. Das gelingt mit der Kombination aus ausreichend Schlaf, Training und einer ausgewogenen Ernährung. Mehr Informationen zu dem Stresshormon bekommst du in unserem Beitrag Cortisol.

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So kannst du deine Hormonausschüttungen steuern

Auch wenn es unbequem ist: Der beste Weg, um deinen Hormonspiegel im Griff zu behalten, ist ein gesunder Lebenswandel. Achte darauf, dass du:

Es bringt nichts, wenn du einen hektischen Lebensstil pflegst und dann Mittel einnimmst, die deinen Hormonhaushalt steuern sollen.

Tipp: Du kannst ein Blutbild machen und überprüfen lassen, ob du alle wichtigen Nährstoffe in ausreichenden Mengen bekommst. Erreichst du das über die Ernährung nicht, kannst du auf Supplements zurückgreifen – viele Menschen haben zum Beispiel einen Mangel an Vitamin D. Der Körper muss gut versorgt sein, um alle notwendigen Hormone in ausreichender Menge bilden zu können.

So gefährlich ist das Hormondoping

Es gibt einen Grund, weshalb du ohne medizinischen Grund keine Medikamente mit Hormonen frei kaufen kannst: Sie haben teilweise sehr schwere Nebenwirkungen. Diese werden umso schlimmer, je höher die Dosis ist, die du einnimmst:

  • Medikamente mit Wachstumshormonen können zu Bluthochdruck, Herzproblemen, Gelenkproblemen, Schwäche, Wassereinlagerungen, Sehstörungen, Schmerzen in den Händen und einer Störung des Zuckerstoffwechsels bis hin zu Diabetes mellitus führen.
  • Medikamente mit Testosteron können zu Akne, Stimmungsschwankungen zwischen Aggression und Depression, gesteigerter Risikobereitschaft und langfristig zu Lebererkrankungen, Herzinfarkten und Schlaganfällen führen.

Es ist daher dringend ratsam, dass du keine illegalen Medikamente über das Internet besorgst, sondern dich auf Ernährung, Sport und Regeneration beschränkst. Ohne dass du diese Hebel ansetzt, werden dir die Medikamente ohnehin nicht langfristig helfen.

Tipp: Passt du deinen Lebenswandel an und spürst trotzdem keine Verbesserung, solltest du dich ärztlich untersuchen lassen: Es kann sein, dass du eine Krankheit oder eine Hormonstörung hast, die die Gabe von Hormonen notwendig machen – aber nach Packungsbeilage und unter ärztlicher Aufsicht.

Die häufigsten Fragen zu den Hormonen für den Muskelaufbau

Zum Thema Hormone für den Muskelaufbau bekommen wir eine ganze Reihe Fragen von unseren Leserinnen und Lesern geschickt. Hier beantworten wir die häufigsten.

  • Welche Hormone fördern den Muskelaufbau?

    Zu den Hormonen, die den Aufbau der Muskulatur unterstützen, zählen Testosteron, die Wachstumshormone und Insulin. Auch Adrenalin kann wegen der positiven Effekte auf das Training als unterstützend gewertet werden, obwohl es zu den katabolen Hormonen gehört.

  • Welche Hormone sind nicht gut für den Muskelaufbau?

    Glukagon und Cortisol erschweren dir den Muskelaufbau – tatsächlich treiben sie sogar den Muskelabbau voran. Das liegt daran, dass sie den Körper in einem Ausnahmezustand mit Energie versorgen müssen. Diese generieren sie aus den körpereigenen Reserven: Sie bauen Fettgewebe ab, aber auch die Muskulatur, um das Protein daraus als Energielieferanten zu nutzen.

  • Welche Hormone sollte ich einnehmen für den Muskelaufbau?

    Kurz gesagt: gar keine. Medikamente mit Hormonen gibt es aus gutem Grund nur auf Rezept. Die Nebenwirkungen sind oft gefährlich und du solltest auf keinen Fall selbst dosieren. Stattdessen kannst du auf natürliche Weise deinen Hormonspiegel regulieren, indem du regelmäßig trainierst, auf genügend Schlaf und Erholung achtest und dich ausgewogen ernährst. Bei letzterem Punkt können dir Supplements helfen.

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Quellen

  • https://www.hammer.de/fitnesswissen/hormone

  • https://www.aok.de/pk/magazin/sport/fitness/hormon-doping-im-freizeitsport-verschobene-massstaebe-viele-risiken/

  • https://www.bsa-akademie.de/newsroom/fachartikelfachnews/details/welche-bedeutung-hat-die-hormonausschuettung-im-krafttraining

  • https://www.juhle.de/muskelaufbau/die-wichtigsten-hormone-fuer-den-muskelaufbau.html

  • https://www.sportnahrung-engel.de/fitness-bodybuilding-1x1/so-wichtig-sind-hormone-fuer-den-muskelaufbau

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