Definition: Was genau ist Taurin?
Bei Taurin handelt es sich entgegen landläufiger Vermutungen nicht um eine Aminosäure, sondern ein Abbauprodukt aus den Aminosäuren Cystein und Methionin (es ist eine Aminoethansulfonsäure). Unser Körper bildet es also laufend selbst, und über die Nahrung nehmen wir es auch auf. Taurin wurde 1827 erstmals aus Ochsengalle gewonnen, daher der Name („Taurus“ heißt „Stier“). Heute weiß man aber, dass die Säure auch in vielen Teilen des menschlichen Körpers steckt, nämlich im Herzen, im Gehirn, in der Netzhaut, in den Muskeln und in den weißen Blutkörperchen.
Wirkung von Taurin
Die Wirkung von Taurin wird noch untersucht. Es ist gesichert, dass der Stoff für Säuglinge sehr wichtig ist, da er bei der Ausbildung des Gehirns sowie der Augen beteiligt ist und das Wachstum unterstützt. Erwachsene profitieren aber auch von der Säure:
- Taurin ist durch die Bildung von Gallensäure am Fettstoffwechsel beteiligt.
- Es unterstützt die Immunabwehr und die Entgiftungsfunktion der Leber.
- Es fördert die Kontraktionsfähigkeit des Herzmuskels.
- Es hat eine antioxidative Wirkung.
- Es stabilisiert die Zellmembranen.
Es ist noch nicht gänzlich geklärt, aber es gibt Hinweise darauf, dass Taurin den Muskelkater nach dem Training mildern kann. Die Wirkung von Taurin ist normalerweise bei jedem Menschen gegeben; ein Mangel ist sehr selten, da wir den Stoff ja selbst herstellen. Dadurch wird der grundsätzliche Bedarf bereits gedeckt.
Den meisten Menschen ist Taurin als Inhaltsstoff von Energydrinks bekannt: Hier gilt es in Verbindung mit Koffein als Wachmacher (es besteht der Verdacht, dass Taurin die Wirkung von Koffein verstärkt – allein hat es keine aufputschende Wirkung).
Info: Im Jahr 2023 wurde im Rahmen einer interessanten Studie gezeigt, dass eine Gabe von Taurin-Supplements bei Mäusen das Leben verlängerte. Ob der Stoff bei Menschen eine ähnliche Wirkung hervorrufen kann, muss sich aber erst noch zeigen – im Normalfall hängt die Wirkung von solchen Stoffen sehr eng mit der anderer Stoffe zusammen.
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Nebenwirkungen von Taurin
Bei der körpereigenen Bildung von Taurin oder der Aufnahme des Stoffes über Lebensmittel sind keine Nebenwirkungen bekannt. Auch die Einnahme von Supplements im empfohlenen Rahmen (etwa 3 Gramm pro Tag) ist unbedenklich. In größeren Dosen können Übelkeit und Verdauungsbeschwerden auftreten. Da überschüssiges Taurin über die Nieren ausgeschieden wird, können diese durch eine dauerhafte Überdosierung belastet werden.
Lebensmittel mit Taurin
Taurin findet sich vor allem in tierischen Lebensmitteln, etwa in:
- Fisch und Meeresfrüchten
- Rind-, Schweine- und Schaffleisch sowie Geflügel
- Leber
- Eiern
- Milchprodukten
Einzig Algen, Kaktusfeigen und Goji-Beeren enthalten als pflanzliche Lebensmittel etwas Taurin – und die stehen bei uns nicht unbedingt täglich auf dem Speiseplan. Allerdings müssen sich auch vegan lebende Menschen meist keine Gedanken über ihren Taurinspiegel machen: Im Normalfall reicht das aus, was der Körper selbst produziert.
Supplements mit Taurin
Du findest Taurin in vielen verschiedenen Formen als Nahrungsergänzungsmittel: Du kannst es als Pulver kaufen, in Kapseln oder in Tablettenform. Auch diversen Pre-Workout-Boostern wird der Stoff gern beigesetzt. Am besten kann es vom Körper aufgenommen werden, wenn du es aufgeteilt auf zwei bis drei Dosen jeweils auf nüchternen Magen nimmst – also morgens vor dem Frühstück oder jeweils mindestens zwei Stunden nach einer Hauptmahlzeit.
Info: Trotz des Namens sind Supplements mit Taurin für vegan lebende Menschen geeignet: Sie werden synthetisch hergestellt und nicht aus Stiergalle gewonnen.