Funktionen von Jod im Körper
Letzten Endes benötigen alle menschlichen Organsysteme Jod. Speziell das Nervensystem ist darauf angewiesen. Als Bestandteil des Schilddrüsenhormons Thyroxin, aus dem auch das wirksamere zweite Schilddrüsenhormon Trijodthyronin gebildet wird, übernimmt Jod viele wichtige Aufgaben im Körper. Es:
- trägt zu einer normalen Funktion des Gehirns und des Nervensystems bei
- hilft bei der Regulierung des Blutdrucks
- unterstützt die Zellteilung und das Wachstum
- trägt bei zur Aufrechterhaltung der Körpertemperatur
- hat einen Einfluss auf das Körpergewicht
Die Aufgaben sind vielfältig, sodass du die Wirkung des Jods gar nicht merkst, wenn du genug davon aufnimmst. Bei einer Unterversorgung kann dein Wohlbefinden auf verschiedene Weise beeinträchtigt werden.
Der tägliche Jodbedarf
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt für gesunde Erwachsene eine Zufuhr von 200 Mikrogramm Jod täglich. Während der Schwangerschaft steigt der Bedarf der werdenden Mütter auf 230 Mikrogramm pro Tag an, und wer ein Baby stillt, sollte 260 Mikrogramm Jod pro Tag aufnehmen: Der Mineralstoff ist wichtig für die gesunde Entwicklung der Föten und Säuglinge.
Gute Jodquellen in Lebensmitteln
Da die Böden in Deutschland relativ jodarm sind, ist in vielen Gemüsen nur vergleichsweise wenig von dem Spurenelement enthalten (am meisten noch in verschiedenen Kohlsorten). Deshalb hast du die Möglichkeit, zu jodiertem Speisesalz zu greifen: Das ist eine einfache Möglichkeit, einem Jodmangel vorzubeugen. Andere Jodquellen sind etwa:
- Algen
- Meeresfisch
- Meeresfrüchte
Wird dem Tierfutter ebenfalls Jod zugesetzt, kannst du auch über Fleisch, Eier und Milchprodukte Jod aufnehmen.
Jodmangel: Symptome und Risikogruppen
Bei einem Jodmangel kommt es zunächst zu ziemlich unspezifischen Symptomen wie:
- Müdigkeit
- verstärktem Kälteempfinden
- fahler Haut
- eingeschränkten Lernleistungen
- Konzentrationsstörungen
- Aufgedunsenheit und Gewichtszunahme
- depressiven Verstimmungen
Später kann es in manchen Fällen auch zu einer Knotenbildung in der Schilddrüse kommen. Zumeist sind diese Knoten harmlos, aber sie können auch bösartig werden. Bei länger andauerndem Mangel kann sich die Schilddrüse vergrößern (man spricht von einem Kropf).
Nach Studien des Robert-Koch-Instituts leiden 2025 rund 32 Prozent der Menschen in Deutschland an einem Jodmangel. Das liegt vor allem am fehlenden Bewusstsein dafür, dass ein solcher Mangel auftreten und gesundheitlich bedenklich sein kann. Allerdings verzichten auch manche Menschen auf Salz mit zugesetztem Jod, weil sie ihre Lebensmittel so rein wie möglich bevorzugen.
Zu den Gruppen, die am häufigsten an einem Jodmangel leiden, gehören etwa:
- Kinder
- Schwangere und Stillende
- Menschen, die sich vegan ernähren
Um gegen den Mangel vorzugehen, ist es wichtig, dass du selbst mit frischen Zutaten kochst und dabei mit jodiertem Speisesalz würzt. Das gilt vor allem, wenn du weder Fisch noch Meeresfrüchte isst. Befürchtest du einen Jodmangel bei dir, kannst du das ärztlich überprüfen lassen und gegebenenfalls etwas dagegen unternehmen.
Achtung: Eine unzureichende Jodversorgung während Schwangerschaft und Stillzeit kann bei Babys Entwicklungsstörungen verursachen, die sich auf ihr ganzes Leben auswirken.
Kann man zu viel Jod aufnehmen?
Rein über die Ernährung ist es gesunden Menschen nicht möglich, zu viel Jod aufzunehmen: Was er nicht braucht, scheidet der Körper über die Nieren aus. Leidest du allerdings an einer Nierenerkrankung, kann diese Funktion gestört sein. Isst du besonders oft Algen oder nimmst du Supplements mit Jod zu dir, kann es zu einer Überdosierung kommen, die unter Umständen zu einer Schilddrüsenüberfunktion führt. Mögliche Symptome sind die folgenden:
- Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall
- Hautprobleme bis hin zur Akne
- innere Unruhe und Fahrigkeit
- Haarausfall
- Schweißausbrüche
- Appetit, aber Gewichtsverlust
- Bluthochdruck
- Herzrasen
Stellst du derartige Symptome bei dir fest, solltest du die Zufuhr von Jod einschränken und deine Ärztin oder deinen Arzt aufsuchen.
Ist es sinnvoll, Jod zu supplementieren?
Fällt es dir schwer, über deine alltägliche Ernährung genügend Jod aufzunehmen, kannst du dir nach einer entsprechenden Untersuchung ärztlich ein Supplement mit Jod empfehlen lassen. Die meisten werdenden Mütter bekommen während der Schwangerschaft ebenfalls Jodtabletten verschrieben, damit die Babys gut versorgt sind. Nimmst du Nahrungsergänzungsmittel ein, solltest du regelmäßig deine Werte überprüfen lassen.