Darum ist der Körperfettanteil bei Frauen höher als bei Männern
Es gibt mehrere biologische Gründe, weshalb der Körperfettanteil bei Frauen höher ist als der bei Männern:
- Frauen haben insgesamt weniger Muskelmasse als Männer, deshalb verschiebt sich bei ihnen der prozentuale Anteil zugunsten des Fettgewebes.
- Frauen sind anders gebaut als Männer – die Brüste etwa bestehen überwiegend aus Fettgewebe.
- Körperfett ist wichtig für die Produktion von Östrogen. Frauen, die zu wenig Körperfett haben, können nicht genügend Östrogen produzieren und sind deshalb manchmal sogar unfruchtbar.
- Körperfett ist bei Frauen auch wichtig für eine gesunde Schwangerschaft ohne Komplikationen.
- Nur mit ausreichend Körperfett können Frauen Milch für ihre Babys produzieren. Ein zu geringer Körperfettanteil kann zu Nährstoffmangel in der Milch führen.
Oft haben Frauen im Schnitt einen rund 10 Prozent höheren Körperfettanteil als Männer. Dennoch sind sie seltener von Erkrankungen betroffen, die häufig mit Übergewicht einhergehen. Das ist der Tatsache geschuldet, dass sich überschüssige Kalorien bei ihnen eher als subkutanes Fett an Oberschenkeln, Po und Hüften anlagert und nicht wie bei Männern überwiegend im Bauchraum: Dieses sogenannte viszerale Fett ist es, das die Risiken für verschiedene Erkrankungen steigert.
Wie hoch ist der normale Körperfettanteil bei Frauen?
Im Laufe des Lebens nimmt die Muskelmasse ab. Das bedeutet, dass der Fettanteil steigt. Welcher Körperfettanteil daher „normal“ ist, hängt auch vom Alter ab:
- Für Frauen zwischen 20 und 40 Jahren ist ein Körperfettanteil von 21 bis 32 Prozent normal.
- Für Frauen im Alter von 40 bis 60 Jahren ist ein Körperfettgehalt von 23 bis 33 Prozent normal.
- Für Frauen zwischen 60 und 80 Jahren liegt ein Körperfettgehalt zwischen 24 und 35 Prozent im Normbereich.
Was darüber hinausgeht, gilt als adipös und zieht oft verschiedene Krankheiten nach sich. Frauen, deren Körperfettgehalt unter 15 Prozent liegt, bekommen ebenfalls öfter gesundheitliche Probleme, etwa:
- Menstruationsstörungen
- Verdauungsstörungen
- Krämpfe
- sinkende Knochendichte
- niedriges Hormonlevel
- Energiearmut
- leichtere Anfälligkeit für Krankheiten
Da die schützende Dämmschicht fehlt, frieren Frauen mit einem niedrigen Körperfettgehalt leichter.
Tipp: Die Angaben darüber, was ein zu geringer Körperfettgehalt bei Frauen ist, widersprechen einander. Manche Ärztinnen und Ärzte sagen, dass 15 Prozent nicht unterschritten werden sollten, andere nennen 10 Prozent als Grenze. Es kommt aber auch darauf an, wie trainiert du bist. Achte einfach selbst darauf, ob du dich gut fühlst!
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Körperfettanteil berechnen: Formeln für Frauen
Wie du deinen Körperfettanteil mithilfe von Körperfettwaagen daheim, im Fitnessstudio oder in Arztpraxen bestimmen kannst, haben wir im Überblicksartikel zum Körperfettanteil beschrieben. Dort findest du auch eine Liste mit Möglichkeiten, die unter ärztlicher Betreuung zur Bestimmung des Körperfettgehalts genutzt werden können. Zwei Vorgehensweisen unterscheiden sich aber je nach Geschlecht, daher schauen wir sie uns hier genauer an.
Körperfettgehalt mit dem Caliper bestimmen
Du hast hier zwei Möglichkeiten: Einfacher ist die Drei-Falten-Methode nach Jackson und Pollock. Du greifst eine Körperfalte zwischen Daumen und Zeigefinger und setzt die Caliper-Zange an. Drücke sie langsam zu, bis sie einrastet. Nun kannst du den Wert ablesen. Du misst bei dieser Methode die folgenden Punkte:
- hinten am Trizeps, ungefähr einen Zentimeter über der Mitte zwischen Ellenbogen und Schulter – du misst eine senkrechte Hautfalte
- auf dem Bauch, ungefähr zwei bis drei Zentimeter neben dem rechten Bauchnabel – du misst ebenfalls eine senkrechte Hautfalte
- an der Hüfte, entweder direkt auf oder leicht oberhalb des Hüftknochens – hier misst du eine diagonale Hautfalte
Miss jeden Punkt dreimal und bilde den Mittelwert deiner Ergebnisse. Diese gibst du entweder zusammen mit deinem Alter und deiner Größe in einen Online-Rechner ein, oder du nutzt folgende nicht unkomplizierte Formel:
F = [(4,95 / (k0 – (k1 * S) + (k2 * S2) – (ka* a))) – 4,5] * 100
F ist dein Körperfettanteil, a dein Alter in Jahren. Die Variable m steht für dein Gewicht in Kilogramm, d für die Faltendicke in Millimetern. Bei S handelt es sich um die Summe aller Messpunkte und bei k um unveränderliche Werte (Koeffizienten):
- k0 = 1,0994921
- k1 = 0,0009929
- k2 = 0,0000023
- k3 = 0,0001392
Alternativ nutzt du die aufwändigere, aber etwas genauere Methode mit den sieben Falten. Zusätzlich zu den oben beschriebenen Trizeps-, Bauch- und Hüftfalten misst du hier noch die Faltendicke an den folgenden Punkten:
- Brust, in der Mitte zwischen Achsel und Brustwarze (diagonale Falte)
- Achsel, am Ansatz der Achsel auf Höhe der Brustwarze (senkrechte Falte)
- Oberschenkel, an der Vorderseite in der Mitte zwischen Knie und Schritt (senkrechte Falte)
- Rücken, in der Mitte des Schulterblatts (diagonale Falte)
Bei der Rückenfalte wirst du wahrscheinlich Hilfe brauchen.
Zur Berechnung deines Körperfettanteils mithilfe dieser sieben Messergebnisse nutzt du die gleiche Formel wie oben, setzt aber andere Werte für die Koeffizienten ein:
- k0 = 1,097
- k1 = 469,71 * 10-6
- k2 = 0,56 * 10-6
- k3 = 128,28 * 10-6
Die meisten Leute sparen sich das aufwändige Rechnen und nutzen einen der Online-Rechner.
Körperfettgehalt mit dem Maßband nach der Navy-Methode bestimmen
Hast du keinen Caliper zur Verfügung, kannst du stattdessen mit einem Maßband deinen Nackenumfang (N), deinen Bauchumfang (B) und deinen Hüftumfang messen (H). Außerdem benötigst du noch deine Körpergröße (K) für die folgende Formel, um deinen Körperfettanteil (KFA) zu berechnen:KFA = 163.205 log10 (B + H – N) – 97.684 log10 K – 104.912