Thyroxin (T4)

MODUSX
Aktualisiert am 20.02.25

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Thyroxin gehört zu den Schilddrüsenhormonen, die einen vielfältigen Einfluss auf Entwicklung, Körper und Psyche haben.

  • Sind die Schilddrüsenhormone im Gleichgewicht, funktioniert der Körper, ohne dass wir Beschwerden bemerken.

  • Zu wenig Thyroxin weist auf eine Schilddrüsenunterfunktion hin, die den Stoffwechsel verlangsamt, was oft mit Trägheit und einer Gewichtszunahme einhergeht.

  • Zu viel Thyroxin sorgt für einen zu schnellen Stoffwechsel, was Gewichtsverlust, Schwitzen, Reizbarkeit und Schlafstörungen hervorrufen kann.

  • Wer nicht an einer Schilddrüsenunterfunktion leidet, sollte auf keinen Fall Medikamente mit Thyroxin zu sich nehmen, um den Stoffwechsel anzukurbeln – es drohen ernste Gesundheitsgefahren.

Thyroxin wird in den Schilddrüsenzellen aus der Aminosäure Tyrosin und Jod gebildet. Das Schilddrüsenhormon hat viele regulierende Aufgaben. Wird zu viel oder zu wenig davon ausgeschüttet, kann das schwere gesundheitliche Auswirkungen haben. Zum Abnehmen ist das Hormon wegen der schweren Nebenwirkungen der Medikamente nicht geeignet.

Info: Selbst für diejenigen, die das Medikament verschrieben bekommen, ist es nicht ungefährlich: Es verstärkt den Knochenschwund und erhöht die Wahrscheinlichkeit von Osteoporose.

Das ist Thyroxin (T4)

Thyroxin, auch als T4 bezeichnet, ist eins der Schilddrüsenhormone. Es hat bei Erwachsenen einen erheblichen Einfluss auf den Stoffwechsel, reguliert die Körpertemperatur und unterstützt die Hirnfunktionen. Bei Embryos und Kleinkindern spielt es zudem eine entscheidende Rolle für die geistige und körperliche Entwicklung. Der größte Teil des Thyroxins wird in das kurzlebigere, aber wirksamere Schilddrüsenhormon Triiodothyronin (T3), umgewandelt. Die beiden Hormone haben die gleichen Wirkungen, T4 wirkt allerdings weniger stark.

Diese Aufgaben hat Thyroxin

T4 greift in zahlreiche Körperfunktionen ein. Es:

  • reguliert die Körpertemperatur
  • beeinflusst den gesamten Stoffwechsel und damit die Leistungsfähigkeit
  • steigert den Blutzucker
  • beeinflusst das Nervensystem
  • wirkt auf die Muskulatur ein
  • steigert die Empfindlichkeit der Muskelzellen für Adrenalin und Noradrenalin
  • fördert den Umsatz von Phosphat und Calcium in den Knochen

Bei einem ausgewogenen Hormonhaushalt übernimmt Thyroxin also zahlreiche Aufgaben, von denen wir nichts bemerken – der Körper funktioniert, wie er soll.

So wirkt sich ein Thyroxinmangel aus

Ein Mangel an Thyroxin kommt durch eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) zustande. Diese hat zahlreiche Symptome, etwa:

  • Leistungsschwäche und Energiemangel
  • Müdigkeit
  • Kälteempfindlichkeit
  • Gewichtszunahme wegen Verlangsamung des Stoffwechsels
  • Verstopfung
  • niedriger Blutdruck, langsamer Herzschlag und evtl. Vergrößerung des Herzens
  • Niedergeschlagenheit bis zu depressiven Verstimmungen
  • häufigere Muskelkrämpfe
  • Haarausfall
  • Schwellungen der Haut (Myxödem)
  • erhöhter Cholesterinspiegel, was später zu Arteriosklerose führen kann
  • Einschränkungen der Libido, der Fruchtbarkeit und der Potenz
  • Entwicklung eines Kropfes
  • Zyklusstörungen

Je nach Ausprägung der Unterfunktion treten nur einige Symptome in schwachen Ausprägungen auf, die die Betroffenen im Alltag kaum behindern.

So wirkt sich ein Thyroxinüberschuss aus

Schüttet deine Schilddrüse zu viel Thyroxin aus, spricht man von einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose). Auch diese kann zahlreiche Auswirkungen auf Körper und Psyche haben. Zu den Symptomen zählen die folgenden:

  • Bluthochdruck
  • Unruhe, Nervosität, Stimmungsschwankungen und Schlafstörungen
  • Herzrasen bis hin zu Herzrhythmusstörungen
  • starkes Schwitzen und Empfindlichkeit gegen Wärme
  • Durst
  • Übelkeit, Durchfall und/oder Erbrechen
  • Muskelschmerzen, Muskelschwäche und Muskelabbau
  • Gewichtsabnahme, manchmal trotz Heißhunger wegen des beschleunigten Stoffwechsels
  • Zittern
  • Haarausfall
  • Knochenschwund
  • Zyklusstörungen
  • oft Kropfbildung (bei 70 bis 90 Prozent der Betroffenen)

Auch hier ist es so, dass leicht erhöhte Werte den Alltag kaum spürbar beeinflussen, während stark erhöhte Werte ernsthaft gesundheitsgefährdend sind.

Thyroxin zum Abnehmen?

Leidet eine Person an einer Schilddrüsenunterfunktion, bekommt sie Medikamente mit dem synthetischen Stoff L-Thyroxin, der mit dem körpereigenen Stoff Thyroxin identisch ist. Dadurch kann der Hormonspiegel ausgeglichen werden. Der vorher verlangsamte Stoffwechsel wird angekurbelt, und der Körper wird das zusätzliche Gewicht, das oft mit der Schilddrüsenunterfunktion einhergeht, häufig wieder los.

Allzu viele findige Köpfe sind bereits zu dem Schluss gekommen, dass man das (mit Grund verschreibungspflichtige!) Medikament auch dann zum Abnehmen nutzen kann, wenn keine Schilddrüsenunterfunktion vorliegt. Der Gewichtsverlust setzt allerdings erst dann ein, wenn du so große Dosen nimmst, dass du eine Schilddrüsenüberfunktion künstlich herbeiführst. Diese kann mit allen oben genannten Symptomen einhergehen. Du würdest also deine physische und psychische Gesundheit aufs Spiel setzen. Darüber hinaus ist der Effekt auch noch vorübergehend. Das heißt, dass du wieder zunimmst, sobald du das Medikament absetzt.

So lässt sich die Thyroxinbildung beeinflussen

Ist deine Schilddrüsenfunktion stark aus dem Ruder gelaufen, helfen dir nur Medikamente. Hast du das Gefühl, dass du leichte Symptome hast, kannst du auch über die Ernährung einiges tun: Thyroxin wird aus der Aminosäure Tyrosin und Jodatomen gebaut. Um sicherzustellen, dass genug, aber nicht zu viel von dem Schilddrüsenhormon hergestellt wird, kannst du bei der Ernährung auf deine Jodzufuhr achten.

Lebensmittel für mehr Thyroxin

Um die T4-Produktion anzukurbeln, kannst du jodhaltige Lebensmittel zu dir nehmen, etwa

  • Thunfisch, Hering, Algen und weitere Meeresfrüchte
  • Brokkoli
  • Geflügelfleisch
  • Schokolade
  • Spinat
  • Steinpilze
  • Sojaprodukte
  • Thymian und Petersilie

Zudem kannst du mit Jod versetztes Speisesalz kaufen. So stellst du deinem Körper die Bausteine zur Verfügung, die er für die Thyroxin-Bildung benötigt.

Diese Nahrungsmittel senken die Thyroxinherstellung

Vermutest du eher eine Schilddrüsenüberfunktion bei dir, meidest du besser die oben genannten Lebensmittel.Um dem Körper nicht zu viele Bausteine für die Thyroxinbildung zur Verfügung zu stellen, setzt du auf solche Nahrungsmittel, die wenig oder kein Jod enthalten, etwa:

  • viele heimische Obstsorten (beispielsweise Äpfel, Marillen, Birnen)
  • Tomaten
  • Reis
  • Weißbrot
  • Kalb- oder Rindfleisch

Passe deine Ernährung etwas an und achte darauf, ob sie Auswirkungen auf dein Befinden hat. Kannst du keine Besserung feststellen, solltest du bei Bedarf in der Arztpraxis die Konzentration der Schilddrüsenhormone untersuchen lassen.

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Die häufigsten Fragen zu Thyroxin (T4)

Das Schilddrüsenhormon hat einen starken Einfluss auf viele Abläufe im Körper. Deshalb stellen uns unsere Leserinnen und Leser oft Fragen dazu. Hier beantworten wir kurz die häufigsten.

  • Kann ich mit Thyroxin abnehmen?

    Leidest du an einer Schilddrüsenunterfunktion und bekommst künstliches Thyroxin verschrieben, wird es dich beim Abnehmen unterstützen. Funktioniert deine Schilddrüse aber normal, solltest du das Schilddrüsenhormon auf keinen Fall einnehmen: Bis es so wirkt, dass du tatsächlich Gewicht verlierst, musst du eine Schilddrüsenüberfunktion damit auslösen – und das kann sowohl dein Herz-Kreislaufsystem gefährden als auch deine psychische Gesundheit. Es kann zu Muskelabbau und Knochenschwund kommen. Zudem ist der Effekt nicht von Dauer – sobald du das Medikament absetzt, nimmst du wieder zu. Setze daher lieber auf eine zum Abnehmen geeignete Ernährung und regelmäßiges Training.

  • Wann sollte ich Thyroxin einnehmen?

    Wird bei dir eine Schilddrüsenunterfunktion festgestellt, bekommst du ein Medikament verschrieben, das L-Thyroxin enthält. Dieser synthetisch hergestellte Stoff ist identisch mit dem körpereigenen Thyroxin. Er bringt das Hormon auf den angemessenen Spiegel und sorgt dafür, dass deine Stoffwechselabläufe wieder reibungslos funktionieren. Das Medikament ist verschreibungspflichtig, da die unnötige Einnahme bzw. die Einnahme zu großer Dosen gefährlich ist.

  • Was ist der Unterschied zwischen T4 und T3?

    Beides sind Schilddrüsenhormone. T4 ist mit etwa 190 Tagen Halbwertszeit langlebiger, entfaltet allerdings weniger Wirkung als T3. Der Großteil des T4 wird in das wirksamere T3 umgewandelt, das allerdings nur eine Halbwertszeit von 19 Stunden hat. T3 wirkt rund fünfmal stärker auf die Zielorgane. Man bezeichnet T4 daher auch als die Speicherform und T3 als die Arbeitsform des Hormons.

Quellen

  • https://flexikon.doccheck.com/de/Thyroxin

  • https://www.gesundheit.gv.at/labor/laborwerte/hormone-tumormarker/thyroxin.html

  • https://www.deutsches-schilddruesenzentrum.de/wissenswertes/funktion-der-schilddruese/hormone-und-hormonproduktion-der-schilddruese/

  • https://viamedici.thieme.de/lernmodul/543099/532527/schilddr%C3%BCsenhormone+thyroxin+t4+und+triiodthyronin+t3

  • https://www.netdoktor.de/medikamente/l-thyroxin-zum-abnehmen/

  • https://www.netdoktor.de/krankheiten/schilddruesenunterfunktion/

  • https://www.netdoktor.de/krankheiten/schilddruesenueberfunktion/symptome/

  • https://www.apotheke-adhoc.de/nachrichten/detail/pta-live/l-thyroxin-achtung-wechselwirkung/#

  • https://www.praktischarzt.de/untersuchungen/blutuntersuchung/schilddruesenwerte/trijodthyronin-thyroxin/

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