Glukagon

MODUSX
Aktualisiert am 20.02.25

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Glukagon ist ein Hormon, das in der Bauchspeicheldrüse entsteht.

  • Es steigert den Blutzuckerspiegel, wenn dieser zu niedrig ist.

  • Dafür bedient er sich des Glykogens aus der Leber, der Fettsäuren aus dem Fettgewebe und der Proteine aus den Muskeln.

  • Glukagon kann das Abnehmen unterstützen, führt aber auch zu Muskelabbau.

  • Du kannst die Höhe deines Glukagonspiegels durch Ernährung und Training beeinflussen.

Glukagon ist dafür da, den Blutzuckerspiegel anzuheben, wenn der Körper Energie benötigt. Dafür bedient er sich an verschiedenen körpereigenen Vorräten. Das Hormon und seine Wirkungsweise sind interessant für dich, wenn du abnehmen oder Muskeln aufbauen möchtest. Auf den Gewichtsverlust hat es eine positive Auswirkung, auf den Muskelaufbau eine negative. Du kannst die Ausschüttung aber in einem gewissen Rahmen lenken.

Das ist Glukagon

Glukagon ist eines der Hormone, die in den Alpha-Zellen der Bauchspeicheldrüse hergestellt werden. Es ist ein aus 29 Aminosäuren bestehendes Peptid. Man nennt es auch Prankreashormon oder kataboles Hormon. Glukagon ist der direkte Gegenspieler von Insulin, weil es im Zuckerstoffwechsel die entgegengesetzte Wirkung hat.

Wo Insulin den Blutzuckerspiegel senkt, indem es den Zucker als Energielieferanten aus dem Blut in die Zellen transportiert, erhöht Glukagon den Blutzucker: In der Leber wird Energie in Form von Glykogen gespeichert. Kommt bei einem niedrigen Blutzuckerspiegel keine Energie in Form von Nahrung nach, sorgt das Glukagon dafür, dass das Glykogen abgebaut und als Glucose im Blut freigesetzt wird. Der Blutzuckerspiegel steigt also dadurch an.

Diese Aufgaben hat Glukagon

Glukagon ist dafür verantwortlich, dass der Körper unter allen Umständen genügend Energie für seine Aufgaben hat. Es ist eines der wichtigsten Hormone überhaupt. Wenn du lange nichts gegessen hast, sorgt es dafür, dass aus den körpereigenen Quellen Energie bereitgestellt wird:

  • Das Glukagon setzt aus der Leber das dort gespeicherte Glykogen frei.
  • Es löst Fettsäuren aus dem Fettgewebe.
  • Zudem greift es auf Proteine aus den Muskeln zurück.

Aus allen drei Quellen wird so Energie für den Körper gewonnen. Glukagon beschleunigt also die Fettverbrennung. Es unterstützt somit das Abnehmen. Gleichzeitig aber ist es auch für den Muskelabbau verantwortlich. Dies ist ein Grund dafür, dass viele Sportlerinnen und Sportler ihren Glukagonspiegel so niedrig wie möglich halten möchten.

So wirkt sich ein Glukagonmangel aus

Da die hormonellen Abläufe im Körper sehr fein aufeinander abgestimmt sind, tritt ein Glukagonmangel und eine damit verbundene Hypoglykämie (ein zu niedriger Blutzuckerspiegel) vor allem durch Krankheiten auf. Auslöser können etwa Anomalien oder Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse sein. Entsprechend wichtig ist es, dass du die Ursache abklären lässt. Die Symptome sind allerdings ziemlich unspezifisch:

  • Schwäche und Abgeschlagenheit
  • Schwindel
  • Zittern
  • Konzentrationsstörungen
  • Schwitzen

In schweren Fällen kann auch Bewusstlosigkeit eintreten. Stellst du diese Symptome bei dir fest, solltest du dich auf jeden Fall untersuchen lassen.

Das passiert bei einem Glukagonüberschuss im Körper

Einen Überschuss an Glukagon kannst du entwickeln, wenn du etwa an Diabetes oder an Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse leidest. Er geht oft mit einem dauerhaft zu hohen Blutzuckerspiegel einher (einer Hyperglykämie). Typische Symptome sind etwa:

  • anhaltender Durst
  • Übelkeit und Erbrechen
  • häufiges Wasserlassen

Auch bei diesen Symptomen solltest du eine Arztpraxis aufsuchen, damit die zugrunde liegende Ursache geklärt werden kann.

Lässt sich der Glukagonspiegel beeinflussen?

Dein Glukagonspiegel wird durch die Abläufe in deinem Körper bestimmt: Sinkt der Blutzucker nach der Insulinausschüttung, beginnt das Glukagon mit seiner Arbeit. Es gibt medizinische Wege, in die körperliche Versorgung mit Glukagon einzugreifen. Diese eignen sich allerdings nur für Menschen, die beispielsweise an Diabetes leiden. Bist du gesund, kannst du auf deine Ernährung achten, um den Glukagonspiegel nach Wunsch zu lenken.

Du kannst deinen Glukagonspiegel niedrig halten

Möchtest du einen starken Anstieg des Glukagons verhindern und damit auch deine Muskeln schützen, solltest du dich mit möglichst komplexen Kohlenhydraten ernähren. Dazu gehören etwa Vollkornlebensmittel, Kartoffeln und Hülsenfrüchte. Der Körper braucht lange, um sie aufzuspalten. Entsprechend langsam steigt auch der Blutzucker an und mit ihm der Insulinspiegel. Ebenso sachte gehen beide Werte zurück – du bist also länger gesättigt und der Blutzuckerspiegel fällt lange nicht unter die Grenze, ab der das Glukagon sich an die Freisetzung der Glukose macht.

So kurbelst du die Glukagon-Ausschüttung an

Möchtest du die Glukagon-Ausschüttung hingegen stimulieren, gibt es dafür zwei Wege:

  • Du kannst dich proteinreich und kohlenhydratarm ernähren. Die Verdauung von Eiweiß erfordert Energie, die du allerdings bei nur wenigen Kohlenhydraten nicht ausreichend über die Nahrung zuführst (etwa bei einer Low Carb Diät). Daher greift der Körper zunächst auf das in der Leber gespeicherte Glykogen zurück, um Energie bereitzustellen. Auch die Fettsäuren aus dem Fettgewebe und die Proteine aus deinen Muskeln werden genutzt.
  • Du kannst regelmäßig trainieren. Sport und körperliche Anstrengung im Allgemeinen senken den Blutzuckerspiegel, weil sie viel Energie erfordern. Ist keine Glukose mehr im Blut vorhanden, nimmt das Glukagon seine Arbeit auf.

Auch bei Stress sinkt dein Blutzuckerspiegel schnell, allerdings ist das ein Punkt, der sich nicht gut steuern lässt – und gesund ist er auch nicht.

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Die häufigsten Fragen zu Glukagon

Glukagon und seine Wirkung sind ein interessantes Thema für unsere Leserinnen und Leser. Sie stellen uns immer wieder Fragen dazu, und die häufigsten beantworten wir hier.

  • Wie hängen Glukagon und Insulin zusammen?

    Die beiden Hormone sind Gegenspieler bei der Beeinflussung des Blutzuckerspiegels. Insulin führt die Glucose aus dem Blut in die Zellen, wo sie verbraucht wird. Der Blutzuckerspiegel sinkt. Braucht der Körper neue Energie und erhält er sie nicht über die Nahrung, setzt das Glukagon neue Energie frei. Es bedient sich dabei am in der Leber gespeicherten Glykogen, aber auch am Fettgewebe und an der Muskulatur. Der Blutzuckerspiegel steigt daraufhin an, dem Körper steht wieder Energie zur Verfügung.

  • Hilft Glukagon bei der Fettverbrennung?

    Ja. Wenn Glukagon ausgeschüttet wird, wandelt es das Glykogen aus der Leber in Glukose um. Zudem regt es die Lipolyse an, also die Herauslösung von Fettsäuren aus dem Fettgewebe. Ein hoher Glukagonspiegel kann daher die Fettverbrennung ankurbeln. Allerdings hat er den Nachteil, dass er die Energie für den Körper auch aus dem Muskelgewebe entnimmt. Glukagon unterstützt also das Abnehmen, aber auch den Muskelabbau.

  • Wie wirkt Glukagon auf die Muskeln?

    Negativ – es ist ein kataboles Hormon. Isst du zu lange nichts oder stürzt dein Blutzuckerspiegel steil ab, wird viel Glukagon ausgeschüttet. Es stellt nicht nur Glukose aus der Leber und Fettsäuren aus dem Fettgewebe bereit, sondern es löst auch Proteinbausteine aus den Muskeln. Das nennt man Proteolyse. Aus diesen Proteinbausteinen wird wiederum Glukose hergestellt, die den Energieengpass zu überwinden hilft. Um deine Muskeln zu schützen, solltest du dich so ernähren, dass dein Blutzuckerspiegel nur langsam ansteigt.

Quellen

  • https://flexikon.doccheck.com/de/Glucagon

  • https://viamedici.thieme.de/lernmodul/548981/539501/glucagon

  • https://de.kaio-dia.eu/blogs/our-blog/wie-wirkt-glucagon-im-korper

  • https://www.studysmarter.de/studium/medizin/innere-medizin/glucagon/

  • https://www.medi-karriere.de/wiki/glukagon/

  • https://www.gelbe-liste.de/wirkstoffe/Glucagon_2202

  • https://onsen.eu/de/blog-uber-schlaf/glukagon

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