Definition: Was ist die Paleo Diät?
Die Paleo Diät orientiert sich an dem Speiseplan, den unsere Vorfahren im Paläolithikum, also der Altsteinzeit, vermutlich hatten. Aus diesem Grund wird sie auch Steinzeit Diät genannt. Es kommt also nur auf den Tisch, was die Menschen zu Jäger- und Sammler-Zeiten essen konnten. Schließlich, so die Argumentation, sind unsere Gene seitdem unverändert (dieses Argument ist allerdings nicht ganz korrekt). Natürliche, ursprüngliche Lebensmittel bekommen unseren Körpern am besten. Verarbeitete Lebensmittel und solche, die es erst seit der industriellen Revolution gibt, werden hingegen ausgespart.
So funktioniert die Paleo Diät
Neben viel Gemüse stehen vor allem Fleisch, Fisch und Eier auf dem Speiseplan. Naturgemäß ist die Paleo Diät also relativ reich an Proteinen und eher arm an Kohlenhydraten. Da alle verarbeiteten Lebensmittel verboten sind (dazu gehören beispielsweise auch Weißmehlprodukte), bist du im Rahmen dieser Diät dazu gezwungen, deine Mahlzeiten selbst zuzubereiten und/oder viel Rohkost zu dir zu nehmen.
Bei vielen Menschen führt allein diese Vorgehensweise bereits zu einem Gewichtsverlust, da verarbeitete Lebensmittel viele ungesunde Fette, Salz und Zucker enthalten. Kochst du selbst mit frischen Zutaten, hast du den Überblick über die Inhaltsstoffe deiner Mahlzeiten. Da Eiweiß lange sättigt, bekommst du auch nicht so schnell wieder Hunger.
Info: Die Paleo Diät muss nicht zwingend zum Abnehmen durchgeführt werden: Manche Menschen nutzen sie auch als langfristige Ernährungsumstellung.
Welche Nahrungsmittel sind bei der Paleo Diät erlaubt?
Erlaubt ist bei der Paleo Diät, was die Menschen in der Steinzeit gegessen haben könnten, also:
- Fleisch und Fisch (idealerweise bio, da die Qualität tierischer Produkte aus Massentierhaltung weniger gut ist)
- Gemüse und Salate
- Obst (vorwiegend Beeren, nichts zu Exotisches)
- Eier
- Nüsse
- Samen
- Honig und Ahornsirup zum Süßen
- nicht raffinierte Pflanzenöle, Ghee und Schmalz
Die Verbotsliste hingegen ist relativ lang:
- Fertigmahlzeiten und verarbeitete Lebensmittel (etwa Wurst)
- Zucker, Zuckerersatz und Agavendicksaft
- Getreideprodukte (Brot, Kuchen und Plätzchen, Nudeln, Couscous, Bulgur, alles aus Weißmehl)
- Hülsenfrüchte (inklusive Erdnüsse und Sojaprodukte; Hülsenfrüchte gelten als schwer verdaulich)
- Milch und Milchprodukte wie Sahne, Käse, Joghurt oder Quark
- Softdrinks
- Alkohol
- Kaffee
- raffinierte Pflanzenöle
- künstliche Zusatzstoffe wie Aroma- und Konservierungsstoffe
Je nachdem, wie streng die Regeln ausgelegt werden, darfst du kleine Mengen Kartoffeln oder Reis zu dir nehmen.
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Vorteile und Nachteile der Paleo Diät
Die Umsetzung der Paleo Diät ist nicht unkompliziert und mit viel Verzicht verbunden. Hältst du die Umstellung aber durch, kannst du schnell Ergebnisse sehen. Wir geben dir einen Überblick über die Vorteile und Nachteile der Ernährungsform.
Das sind die Vorteile der Paleo Diät
Die Steinzeitdiät bringt verschiedene Vorteile mit sich:
- Du hast einen guten Überblick über das, was du isst.
- Du kannst relativ leicht die Kalorien im Blick behalten, wenn du das möchtest.
- Die proteinlastige Ernährung hält dich lange satt und schützt dich vor dem Muskelabbau.
- Dank der zucker- und kohlenhydratarmen Ernährung nimmst du relativ leicht ab.
Letzteres gilt natürlich nur, wenn du dich mit einem Kaloriendefizit ernährst. Das ist mit der Paleo Diät aber vergleichsweise leicht zu erreichen, da du die Zubereitung der Speisen selbst im Blick hast.
Die Nachteile der Paleo Diät
Vor allem die viele Auslassungen im Speiseplan zählen zu den Nachteilen der Paleo Diät:
- Da du auf viele Dinge verzichten musst, kann es sein, dass dir die Umstellung schwer fällt – Süßigkeiten, der Morgenkaffee und die Nudelpfanne fallen ebenso weg wie das Brot. Essen gehen ist kompliziert.
- Du musst relativ viel Zeit auf die Zubereitung deiner Mahlzeiten aufwenden – vor allem für diejenigen, die sonst nicht oft kochen, ist diese Umgewöhnung schwierig.
- Der Verzicht auf Getreideprodukte, Milchprodukte und Hülsenfrüchte kann zu Nährstoffmängeln führen (diese Lebensmittel liefern viele wichtige Vitamine, Mineralien und Spurenelemente).
- Ein langfristige hohe Eiweißaufnahme, wie sie bei einer Ernährungsumstellung auf Paleo gegeben ist, erhöht das Risiko für Arteriosklerose und Gicht.
- Da du nur wenige Kohlenhydrate zu dir nimmst, kannst du dich gerade in der ersten Zeit erschöpft und abgeschlagen fühlen.
Führst du die Paleo Diät nur für einen überschaubaren Zeitrahmen zum Abnehmen durch, kann es sein, dass du danach mit dem Jojo-Effekt zu kämpfen hast, wenn du wieder mehr Lebensmittel zu dir nimmst.
Achtung: Da die Paleo Diät viel Auseinandersetzung mit dem Essen erfordert, können Essstörungen dadurch verstärkt werden (oder es kann zu Rückfallen kommen, wenn du früher an Essstörungen gelitten hast).
Für wen eignet sich die Paleo Diät?
Die Paleo Diät ist vor allem für gesunde Menschen geeignet, die etwas Gewicht reduzieren und sich möglichst gesund ernähren möchten. Für Sportlerinnen und Sportler ist die Ernährung vor allem wegen ihres hohen Eiweißgehalts interessant, der ihre Muskeln schützt.
Falls du nicht allzu viel Fleisch zu dir nimmst, kannst du dich mit der Paleo Diät ziemlich gesund ernähren – wenn du sehr darauf achtest, alle wichtigen Nährstoffe zu dir zu nehmen. Viele Menschen, die sich nach der Steinzeitdiät ernähren, entwickeln rasch einen Jodmangel, und dem Großteil von ihnen fällt es schwer, genügend Calcium aufzunehmen. Du solltest also bereit sein, dich mit den Inhaltsstoffen der Lebensmittel auseinanderzusetzen und sie klug zu kombinieren.
Ein paar Dinge solltest du für die Paleo Diät mitbringen:
- Zeit und Lust zu kochen
- ein hohes Maß an Disziplin und Durchhaltevermögen
- die finanziellen Mittel, Biofleisch zu kaufen
Für Vegetarier und Veganer ist die Paleo Diät hingegen nicht gut geeignet, da durch den Verzicht auf Hülsenfrüchte eine wichtige Eiweißquelle wegfällt.
Tipp: Interessant kann die Paleo Diät für Menschen sein, die Nahrungsmittelunverträglichkeiten bei sich vermuten: Der Verzicht auf verschiedene Lebensmittelgruppen kann ihnen die Diagnose erleichtern.