Definition: Was ist die FODMAP Diät?
Der Begriff FODMAP setzt sich zusammen aus den Anfangsbuchstaben von „fermentable Oligosaccharides, Disaccharides, Monosaccharides and Polyols“. Auf Deutsch sind damit Mehrfachzucker gemeint, die von Darmbakterien vergoren werden können, Doppelzucker wie Laktose, Einfachzucker wie Fruktose und Süßstoffe. Auf diese Inhaltsstoffe soll bei der FODMAP Diät verzichtet werden.
Das Ziel der an der australischen Monash University entwickelten Diät ist es, die Beschwerden von Patientinnen und Patienten mit dem Reizdarmsyndrom zu lindern. Sie beruht auf Erfahrungen bei der Behandlung der betreffenden Personengruppe. Zwar ist die Diät nicht imstande, den Reizdarm zu heilen, aber es hilft bei der Beruhigung und verhindert weitere Symptome wie Durchfälle, Verstopfungen und Blähungen.
So funktioniert die FODMAP Diät
Im Zeitraum von vier bis acht Wochen verzichten Menschen, die unter dem Reizdarmsyndrom leiden, auf eine ganze Reihe von Lebensmitteln. Auf diese Weise erhält ihr Darm die Chance, sich zu beruhigen. Nach dieser Zeit werden langsam und nach und nach die weggelassenen Nahrungsmittel wieder in den Speiseplan integriert. Mittels Ernährungstagebuch (oder auch mithilfe der FODMAP-App, die an der Monash University entwickelt worden ist) bleibt nachvollziehbar, worauf die Person besonders sensibel reagiert.
Da die FODMAP Diät kompliziert durchzuführen ist und wegen der zahlreichen Verbote das Risiko eines Nährstoffmangels hoch ist, wird dringend angeraten, sie nur unter ärztlicher Aufsicht durchzuführen.
Diese Lebensmittel sind bei der FODMAP Diät verboten
Die Liste der verbotenen Lebensmittel ist bei der FODMAP Diät ziemlich lang:
- laktosehaltige Milch und fettige Milchprodukte (etwa Käse mit > 45 % Fett in der Trockenmasse)
- Zwiebeln, Frühlingszwiebeln, Porree und Knoblauch
- Kichererbsen, Linsen und Bohnen aller Art
- Spargel, Artischocken, Zucchini
- einige Kohlsorten
- Pilze
- Weizen in größeren Mengen (etwa als Hauptbestandteil eines Lebensmittels wie in Brot oder Gebäck)
- Weintrauben
- Äpfel, Birnen, Pflaumen und Kirschen
- Aprikosen, Nektarinen und Pfirsiche
- Mango
- Wassermelone
- Pistazien und Cashewkerne
- Schweine-, Gänse- und Butterschmalz
- Sonnenblumen- und Distelöl, Palmfett
- Honig und Agavendicksaft
- Süßwaren und Chips
- Früchte-, Kamillen- und Fencheltee
- Fruchtsaft und Softdrinks
- scharfe Gewürze
- Alkohol
Weiterhin solltest du darauf achten, dass du keine Lebensmittel mit den Süßstoffen Xylitol, Isomalt, Mannitol und Sorbitol (E420) zu dir nimmst. Fleisch und Fisch sollten nicht paniert oder frittiert sein, fettarme Sorten eignen sich besser.
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Diese Lebensmittel sind bei der FODMAP Diät erlaubt
Es gibt diverse Lebensmittel, die den Reizdarm nicht zusätzlich stören. Zu ihnen zählen etwa:
- laktosefreie und fettarme Milchprodukte (< 45 % Fett in der Trockenmasse bei Käse)
- Fisch und Meeresfrüchte
- mageres Fleisch
- Eier (idealerweise nicht gekocht)
- Kartoffeln und Reis
- Quinoa und Polenta
- Hirse, Buchweizen und Hafer
- Ananas, Bananen, Kiwi, Mandarinen, Galia-Melone, Pomelo und Rhabarber
- Kohlrabi, Mais, Gurke, Ingwer, Sprossen, Salate, Kürbis, Möhren, Spinat und Rettich
- Pfefferminz- und Schwarztee
Viele hier nicht genannte Lebensmittel kannst du vorsichtig ausprobieren – die Verträglichkeit ist individuell unterschiedlich.
Vorteile und Nachteile der FODMAP Diät
Eine so komplizierte Diätform wie die FODMAP Diät greift relativ stark in den Körper ein und bringt dabei Vorteile und Nachteile mit sich.
Die Vorteile der FODMAP Diät
- Reizdarmpatienten, die unter unangenehmen Symptomen leiden, erfahren eine Linderung.
- Du musst nicht hungern – es geht hier nicht darum, ein Kaloriendefizit zu halten.
- Du kannst sehr genau herausfinden, welche Lebensmittel du nicht verträgst.
Nachteile der FODMAP Diät
- Es gibt zahlreiche Verbote bei der Diät.
- Mangelerscheinungen sind möglich, da viele Lebensmittelgruppen wegfallen.
- Du brauchst jemanden, der deine Diät begleitet und überwacht.
- Das langsame Wiederaufnehmen von Lebensmitteln in den Speiseplan samt Führen des Ernährungstagebuchs ist aufwändig.
- Du musst selbst kochen, damit du jederzeit einen Überblick über die Inhaltsstoffe hast.
Für wen eignet sich die FODMAP Diät?
Entwickelt wurde die Diätform für Reizdarmpatientinnen und -patienten. Es gibt allerdings noch weitere Menschen, die von der Diät profitieren, etwa:
- Menschen mit Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa, die trotz Medikamenten noch Beschwerden haben
- Personen, die laktoseintolerant sind
- Personen, die an einer Fruktosemalabsorption leiden
Bist du gesund und möchtest abnehmen, eignet sich die Diät nicht für dich: Dafür fallen zu viele wichtige Nährstoffe weg. Besser ist es, wenn du dich zum Beispiel nach der DASH Diät oder nach der Mittelmeer Diät ernährst. Auch mit dem Intervallfasten kannst du auf gesündere Weise ein paar überflüssige Pfunde loswerden.