Definition: Was ist Basenfasten?
Die Idee hinter dem Basenfasten ist, dass Menschen in den Industrienationen zu viele säurebildende Lebensmittel zu sich nehmen, sodass ihr Körper übersäuert. Zahlreiche Krankheiten sollen die Folge sein (etwa Bluthochdruck, Gicht, Nierensteine etc.). Indem nur basisch wirkende Lebensmittel auf den Speiseplan gesetzt werden, soll dieser Übersäuerung und damit den Gesundheitsrisiken durch die falsche Ernährung entgegengewirkt werden. Der Säure-Basen-Haushalt des Körpers soll durch diese spezielle Ernährung wieder ins Lot gebracht werden.
So funktioniert das Basenfasten
Die Grundannahme des Basenfastens, dass der Säure-Basen-Haushalt durch die entsprechende Ernährung neu justiert werden muss, ist wissenschaftlich nicht haltbar: Bei Menschen, die nicht an schweren Stoffwechselproblemen wie etwa einer chronischen Nierenerkrankung oder einem entgleisten Diabetes leiden, bleibt der pH-Wert des Blutes immer gleich: Er liegt bei 7,4. Alles, was darüber hinaus geht, wird über den Atem abgegeben (in Form von CO2) oder über die Nieren mit dem Urin ausgeschieden.
Tipp: Tritt tatsächlich im Rahmen einer der genannten Krankheiten eine Übersäuerung (Azidose) auf, reicht es nicht, dass du eine spezielle Diät hältst, um wieder gesund zu werden!
Dennoch hat das Basenfasten einen starken Einfluss auf den Körper: Zwischen einem und vier Kilogramm soll man damit verlieren können. Das hängt teilweise damit zusammen, dass zu Beginn des Basenfastens eine Darmreinigung durchgeführt werden soll. Vor allem aber ist es der Tatsache geschuldet, dass der Speiseplan rigoros zusammengestrichen wird. Leider geht das stark zulasten der Ausgewogenheit der Ernährung: Im Rahmen des Basenfastens kannst du leicht einen Nährstoffmangel entwickeln.
Viele Anbieter, die mit dem Programm werben, setzen daher auf den Verkauf von Nahrungsergänzungsmitteln. Diese enthalten oft Mineralstoffe, die am Säure-Basen-Haushalt beteiligt sind (Zink, Kalium, Kalzium und Magnesium). Im Normalfall ist es aber kein Problem, diese in ausreichenden Mengen über die normale Ernährung aufzunehmen. Sie stecken auch in den beim Basenfasten erlaubten Lebensmitteln.
Häufig werden den kostenintensiven Päckchen mit den Supplements für das Basenfasten auch Teststreifen beigelegt, mit denen Anwenderinnen und Anwender testen können, ob sie übersäuert sind. Da diese Tests aber für den Urin gedacht sind, haben sie mit dem pH-Wert des Blutes, der allein etwas über die Übersäuerung aussagen könnte, gar nichts zu tun: Der Urin kann lediglich anzeigen, wie sauer die Ernährung ist, nicht der Körper an sich. Die Tests sind also überflüssig.
Es ist vorgesehen, dass das Basenfasten mindestens eine Woche dauert. Mehr als drei Wochen sollten es aber auch bei stark übergewichtigen Menschen nicht sein, da die Ernährung viel zu einseitig ist.
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Welche Lebensmittel sind beim Basenfasten erlaubt, welche verboten?
Der Speiseplan beim Basenfasten ist überschaubar. Erlaubt sind:
- Gemüse und Salate
- Obst
- Kräuter
- Samen
- Nüsse
- Keimlinge
- Pflanzenöle
Für manche kommt es überraschend, dass auch saure Lebensmittel wie Zitronen erlaubt sind, doch die Erklärung ist einfach: Es geht um die Auswirkung im Körper, und Zitronen wirken basisch.
Deinen Durst stillst du idealerweise mit Wasser oder mit verdünntem Kräutertee. Empfohlen wird für die Ernährung während der Diät ein Verhältnis von 80 Prozent Gemüse zu 20 Prozent Obst.
Während des Basenfastens sind die folgenden Lebensmittel verboten:
- Milch und alle Milchprodukte
- Fleisch
- Fisch und Meeresfrüchte
- Eier
- Getreide und Getreideprodukte wie Brot, Nudeln und Reis
- die meisten Hülsenfrüchte (frische Erbsen sind jedoch erlaubt)
- Zucker und Süßigkeiten
- Kaffee
- schwarzer, grüner und weißer Tee
- Softdrinks
- Alkohol
Es gibt auch Brotsorten, die aus vorgekeimtem Getreide oder aus Amaranth bzw. Quinoa hergestellt werden und die in Maßen erlaubt sind.
Am Ende des Basenfastens werden säurebildende Lebensmittel nach und nach wieder in den Speiseplan aufgenommen, allerdings im Idealfall nur in Maßen.
Die Vorteile und Nachteile von Basenfasten
Wie jede rigorose Ernährungsumstellung hat auch das Basenfasten einen starken Einfluss auf den Körper. Manche der Auswirkungen sind positiv, andere negativ.
Das sind die Vorteile des Basenfastens
Dass sich viele Menschen in den westlichen Industrienationen zu fett- und zu zuckerreich ernähren, ist kein Geheimnis. Risiken davon sind auf lange Sicht gesehen Herz-Kreislauf-Erkrankungen (wie Bluthochdruck oder Herzinfarkt), Gicht und Nierensteine. Eine stark gemüsebasierte Diät kann hier entlastend wirken. Weitere Vorteile sind die folgenden:
- Es ist ein relativ hoher Gewichtsverlust in vergleichsweise kurzer Zeit möglich.
- Trotz des Fastens darfst du essen, und zwar ausgiebig (idealerweise aber nicht mehr ab 18.00 Uhr abends).
- Oft verbessert sich das Hautbild wegen des Verzichts auf Zucker und tierische Produkte.
Das Basenfasten kann zudem als Einstieg in eine gesündere Ernährungsweise dienen – und sollte es auch, andernfalls hast du die verlorenen Kilos schnell wieder drauf.
Die Nachteile des Basenfastens
Beim Basenfasten schaffst du es mit den erlaubten Lebensmitteln nicht, deinen Eiweißbedarf und den Bedarf an verschiedenen Mikronährstoffen und Mineralien zu decken. Das hat mehrere negative Auswirkungen:
- Dein Körper holt sich das benötigte Protein aus deinen Muskeln – es kommt zu Muskelabbau.
- Du hast Leistungstiefs.
- Gerade zu Anfang der Diät können Kopfschmerzen und Schwindel auftreten.
- Bist du so viel Obst und Gemüse (vor allem auch als Rohkost) nicht gewöhnt, kannst du Blähungen, Verstopfung oder Durchfall bekommen.
- Du kannst Heißhungerattacken bekommen wie bei allen Diätformen, die auf ganze Nahrungsmittelgruppen überwiegend verzichten.
- Kehrst du nach der Diät zum gewohnten Speiseplan zurück, setzt der Jojo-Effekt ein.
Da das Basenfasten viele Anhänger hat, findest du eine breite Angebotspalette an Hilfsmitteln wie basische Bäder, Säuretests, Nahrungsergänzungsmittel oder basische Strümpfe. Die Ausgabe dafür kannst du dir sparen – diese Hilfsmittel sind hochpreisig und helfen nicht.
Für wen ist das Basenfasten geeignet?
Bist du erwachsen und gesund und würdest dich gern insgesamt etwas gesünder und kalorienärmer ernähren, um dein Gewicht zu reduzieren und dein allgemeines Wohlbefinden zu verbessern, kann das Basenfasten ein guter Einstieg sein. Nicht geeignet ist das Basenfasten:
- während der Schwangerschaft und der Stillzeit
- für Kinder und Jugendliche
- für Personen, die an Essstörungen leiden oder gelitten haben
- für Menschen mit chronischen Erkrankungen
Grundsätzlich ist es gesünder, wenn du zwar viel Gemüse und Obst in deinen Speiseplan integrierst, aber dich dennoch ausgewogen ernährst – so, dass du alle nötigen Mikro- und Makronährstoffe, Mineralien und Vitamine zu dir nimmst. Das kann das Basenfasten nicht bieten.