Hinweis: Dieser Beitrag ersetzt keine medizinische Beratung. Bei anhaltenden Beschwerden sollte ein Arzt konsultiert werden.
Was ist eine Handgelenkbandage?
Handgelenkbandagen sind elastische Stützsysteme, die das Handgelenk entlasten, führen oder stabilisieren. Sie können vorbeugend getragen werden oder zur Unterstützung bei bestehenden Reizungen. Im Gegensatz zu reinen Sport-Wraps bieten sie eine gezielte Kompression und können die Beweglichkeit kontrolliert einschränken, ohne die Hand komplett zu fixieren.
Anatomischer Aufbau
Der Aufbau einer Handgelenkbandage variiert je nach Modell. Die Basis besteht meist aus elastischem Kompressionsgestrick oder Neopren, das sich angenehm an die Konturen des Handgelenks anpasst. Manche Modelle verfügen über eingearbeitete Stabilisierungselemente, die gezielt Halt geben, ohne die Bewegungsfreiheit zu sehr einzuschränken. Eine Daumenschlaufe oder ein Daumeneinschluss kann zusätzlichen Halt bieten. Flache Nähte und rutschhemmende Materialien sorgen dafür, dass die Bandage bequem sitzt und nicht verrutscht.
Varianten nach Funktion
Je nach Bedarf gibt es drei Haupttypen. Eine Kompressionsbandage ist flexibel und eignet sich für den Alltag oder den Einsatz beim Sport, wenn das Handgelenk nur leicht stabilisiert werden soll. Eine Bandage mit Daumeneinschluss bietet zusätzliche Führung im Bereich des Daumenballens und ist besonders dann hilfreich, wenn dieser Bereich bei Belastung mitbetroffen ist. Schienen- oder Orthesenmodelle stabilisieren das Handgelenk deutlich stärker und werden häufig genutzt, wenn eine Bewegungseinschränkung oder Ruhigstellung erforderlich ist.
Materialien & Trageeigenschaften
Hochwertige Materialien sind entscheidend für Funktionalität und Komfort. Moderne Handgelenkbandagen bestehen aus atmungsaktivem Kompressionsgestrick, Neopren oder Textil-Mischgewebe. In stabileren Ausführungen kommen Kunststoff- oder Aluminiumelemente zum Einsatz, um die Handgelenksposition zu unterstützen oder zu fixieren.
Eine gute Bandage sollte feuchtigkeitsregulierend, hautfreundlich und formstabil sein. Elastische Materialien passen sich optimal an, während verstellbare Klettverschlüsse oder elastische Zugbänder für sicheren Halt sorgen. Daumenschlaufen und rutschhemmende Innenflächen erhöhen zusätzlich die Stabilität – selbst bei Bewegung.
Typische Einsatzbereiche
Handgelenkbandagen kommen in unterschiedlichen Situationen zum Einsatz – im Alltag, im Beruf oder beim Sport. Im Mittelpunkt steht dabei immer die Entlastung und Stabilisierung des Handgelenks, nicht die Therapie.
Alltag & Beruf
Lange Arbeit am Computer, häufige Mausbewegungen oder handwerkliche Tätigkeiten belasten das Handgelenk oft einseitig. Eine Bandage kann die Strukturen entlasten und die Belastung besser verteilen. Das kann helfen, Reizzustände zu vermeiden oder bestehende Beschwerden zu lindern.
Sport & Training
Im Krafttraining, Turnen, CrossFit oder Boxen wird das Handgelenk stark beansprucht. Eine Bandage gibt zusätzliche Stabilität, ohne die Beweglichkeit stark einzuschränken. Dadurch kann sie präventiv unterstützen und das Verletzungsrisiko reduzieren.
Ruhe & Nachtlagerung
Stabilere Modelle mit Schiene werden häufig nachts getragen, um das Handgelenk in einer neutralen Position zu halten. Das kann sinnvoll sein, wenn bestimmte Bewegungen Beschwerden verstärken. Wichtig ist, nur dafür vorgesehene Modelle zu verwenden und die Hinweise des Herstellers zu beachten.
Hinweis: Begriffe wie Sehnenscheidenentzündung oder Karpaltunnel werden hier nur als Anwendungsbeispiele genannt. Eine Diagnose oder Behandlung erfolgt ausschließlich durch medizinisches Fachpersonal.
Größenwahl & richtiges Anlegen
Die richtige Größe und das korrekte Anlegen sind entscheidend für den Halt und die Wirksamkeit einer Handgelenkbandage. Eine zu kleine Bandage kann die Durchblutung einschränken, eine zu große verrutscht und verliert ihre Funktion.
Messen & Auswahl
Die Größe wird meist über den Handgelenkumfang oder den Umfang der Hand ermittelt. Eine exakte Messung ist wichtig, da die Bandage eng, aber nicht einschnürend sitzen sollte. Wer sich unsicher ist, kann die Bandage im Sanitätshaus anprobieren.
Anlegen & Positionierung
Die Bandage sollte so angelegt werden, dass sie fest am Gelenk sitzt, ohne Druckstellen zu verursachen. Modelle mit Daumeneinschluss müssen faltenfrei positioniert werden. Bei Schienenmodellen ist darauf zu achten, dass das Handgelenk in einer neutralen oder leicht gestreckten Position fixiert ist.
Tragedauer
Handgelenkbandagen werden in der Regel während Aktivität oder Belastung getragen. Nachts kommen nur Modelle mit spezieller Schiene zum Einsatz, wenn dies ausdrücklich empfohlen wird.
Vorteile & mögliche Nachteile
Handgelenkbandagen bieten viele praktische Vorteile, können aber – wie jedes Hilfsmittel – ihre Wirkung nur entfalten, wenn sie richtig eingesetzt werden.
Vorteile
Eine Bandage entlastet und stabilisiert das Handgelenk bei Belastung. Sie kann Bewegungen führen oder leicht einschränken, ohne die Funktion komplett zu blockieren. Die meisten Modelle sind kompakt, diskret unter Kleidung tragbar und lassen sich mehrfach verwenden. Dank der großen Bandbreite an Ausführungen kann für jeden Bedarf das passende Modell gewählt werden.
Mögliche Nachteile
Wird die Bandage in der falschen Größe oder Position getragen, kann sie Druckstellen verursachen oder verrutschen. Starre Modelle können die Beweglichkeit einschränken, was bei aktiven Tätigkeiten störend sein kann. Zudem sollte eine Bandage nicht dauerhaft ohne Anlass getragen werden, um einer Gewöhnung der Muskulatur vorzubeugen.
Kaufberatung – darauf kommt’s an
Wer eine Handgelenkbandage kaufen möchte, sollte auf Passform, Stützgrad, Material und Handling achten. Nicht jedes Modell passt zu jedem Einsatzbereich.
Passform & Größen
Die Passform ist entscheidend für Tragekomfort und Effektivität. Die richtige Größe wird durch exakte Messung des Handgelenkumfangs bestimmt. Wer besonders auf Präzision setzt, lässt sich im Sanitätshaus beraten und probiert das Produkt vor Ort an.
Stützgrad & Funktion
Eine einfache Kompressionsbandage eignet sich für Alltag und Sport, wenn lediglich eine moderate Unterstützung gewünscht ist. Eine Bandage mit Daumeneinschluss bietet zusätzliche Stabilität, während Schienen- oder Orthesenmodelle gezielt die Bewegung einschränken oder das Gelenk ruhigstellen.
Material & Handling
Moderne Bandagen bestehen aus atmungsaktiven, hautfreundlichen und waschbaren Materialien. Verstellbare Klettverschlüsse und ergonomische Formen erleichtern das Anlegen – oft auch einhändig. Wichtig ist, dass die Bandage bei allen Alltagsbewegungen sicher und angenehm sitzt.
Händler & Marken
Erhältlich sind Handgelenkbandagen in Sanitätshäusern, Apotheken, Drogerien (z. B. DM, Rossmann) und online. Fachgeschäfte bieten meist mehr Auswahl und individuelle Beratung.
Beispielhafte Marken (neutral): Bauerfeind (ManuTrain, ManuLoc), Bort (ManuBasic), medi, Sporlastic, Futuro.
Sicherheit & Pflege
Eine Handgelenkbandage sollte nicht nur korrekt sitzen, sondern auch regelmäßig kontrolliert und gepflegt werden, damit sie ihre Funktion zuverlässig erfüllt.
Sicherheit
Beim Anlegen ist darauf zu achten, dass die Bandage fest, aber nicht zu eng sitzt. Eine zu starke Kompression kann die Durchblutung beeinträchtigen, was sich durch Kribbeln oder bläuliche Verfärbung bemerkbar macht. In diesem Fall sollte sie sofort gelockert oder abgelegt werden. Schienenmodelle müssen regelmäßig auf Druckstellen und saubere Kanten überprüft werden. Treten Hautirritationen auf, sollte das Tragen pausiert und bei anhaltenden Beschwerden ärztlicher Rat eingeholt werden.
Pflege
Die meisten Bandagen können im Schonwaschgang oder per Hand gewaschen werden. Vor dem Waschen werden Klettverschlüsse geschlossen, um das Material zu schützen. Schienenelemente sollten, wenn möglich, entfernt und separat gereinigt werden. Nach der Reinigung trocknet die Bandage am besten an der Luft. Direkte Hitzequellen wie Heizungen oder Trockner sind zu vermeiden, da sie die Materialstruktur schädigen können. Regelmäßige Pflege verlängert die Lebensdauer erheblich.
Abgrenzung zu verwandten Produkten
Nicht alle Stützprodukte fürs Handgelenk sind gleich. Es lohnt sich, die Unterschiede zu kennen:
- Handgelenkbandage: flexibel, alltagstauglich, ideal bei leichter Belastung.
- Bandage mit Daumeneinschluss: zusätzliche Führung und Stabilität im Daumenbereich.
- Schiene/Orthese: teilfixierend, geeignet für gezielte Ruhigstellung.
- Wrist Wraps: reine Zugbänder für das Krafttraining, kein medizinisches Produkt.
Fazit – Stabilität & Entlastung fürs Handgelenk
Handgelenkbandagen sind vielseitig einsetzbare Hilfsmittel, die das Handgelenk bei Belastung stabilisieren und entlasten können. Sie eignen sich sowohl für den Alltag als auch für den Sport oder die nächtliche Ruhigstellung. Entscheidend für ihre Wirksamkeit sind eine gute Passform, das richtige Modell und eine sachgerechte Anwendung.
Mit hochwertigen Materialien, einfacher Handhabung und regelmäßiger Pflege ist eine Bandage ein langlebiger Begleiter – ob zur Prävention, Entlastung oder leichten Stabilisierung.


